X

Zehntausend Stunden

Systematische Keyword-Recherche – Anleitung + kostenlose Tools

Systematische Keyword-Recherche ist eine der wichtigsten Grundlagen für SEO. Diese Anleitung erklärt, wie Sie die richtigen Keywords suchen und finden. Und welche kostenlosen Tools dabei von Nutzen sind. 

Ohne systematische Keyword-Recherche kein SEO. Denn Sie wollen ja nicht nur irgendwie von Google gefunden werden, sondern für die richtigen Suchbegriffe – die Wörter, die ihre Kunden (Leserinnen, Nutzer) tatsächlich in die Suchmaske tippen.

Bevor wir zu der Anleitung kommen, wie systematische Keyword-Recherche funktioniert, lassen Sie uns eine grundlegende Frage klären:

Was sind Keywords?

Keywords sind die Suchbegriffe, die Nutzer in Suchmaschinen (im deutschsprachigen Raum vor allem Google) eingeben, wenn sie gezielt Informationen suchen.

Diese Begriffe können aus einem oder mehreren Wörtern bestehen. Keywords mit vielen Wörtern werden oft Long Tail Keywords genannt. Die gute Nachricht für Sie als Inhaber einer Website: Je länger und spezifischer die Keywords sind, desto einfacher ist es, für Seiten mit diesen Keywords ein gutes Ranking zu erzielen.

Ob Sie den Begriff „Long Tail Keyword“ nun schon gehört haben oder nicht – sehr wahrscheinlich nutzen auch Sie Keywords, die aus mehreren, spezifischen Wörtern bestehen: Vermutlich suchen Sie eher nicht „Urlaub Italien“. Sondern „Urlaub mit Hund Ferienwohnung Südtirol“.

Denn Sie wissen aus Erfahrung: Je mehr Wörter – und je mehr spezifische Wörter – Sie eingeben, desto wahrscheinlicher ist es, dass Google Ergebnisse ausspuckt, die tatsächlich zu Ihrer Suchintention passen.

Beim Stichwort „Suchintention“ sind wir beim ersten Schritt der systematischen Keyword-Recherche angekommen:

1. Für systematische Keyword-Recherche zuerst die Suchintention verstehen

Bei der Suchintention geht es nicht nur um die Keywords an sich, sondern um grundlegende Fragen, die Sie zuerst klären müssen:

  • Was will der Nutzer oder die Nutzerin eigentlich mit der Suche erreichen?
  • Will er etwas wissen, etwas tun oder etwas kaufen?
  • Und was genau will sie wissen, tun oder kaufen?

Man unterscheidet vier Arten von Suchintentionen:

  1. Suche nach Informationen zu einem bestimmten Thema
  2. Suche nach einer bestimmten Webseite (der Nutzer hat die Adresse nicht – oder hat keine Lust, sie einzugeben – und googelt deshalb nach der Webseite)
  3. Recherche vor einem Kauf
  4. Kaufabsicht (die Recherche ist erledigt, der Nutzer weiß, was er kaufen will, und sucht nun genau danach)

Sie müssen wissen, für welche Art von Suchintentionen Sie mit Ihrem Angebot befriedigende Ergebnisse liefern können.

2. Dann eine lange Liste möglicher Keywords machen (eine sehr lange)

Sie wissen jetzt, was die Leute wollen könnten. Jetzt müssen Sie herausfinden, wie sie danach suchen: welche Begriffe sie in die Suchmaske eingeben.

Dafür legen Sie eine Liste an. Diese sollte ruhig lang werden. Sehr lang sogar. Ein paar hundert Begriffe (inklusive Wortkombinationen) dürfen gern darauf stehen.

Wie Sie ein paar hundert Begriffe zusammenbekommen sollen? Ganz einfach: systematisch (schließlich geht es hier um systematische Keyword-Recherche).

Nutzen Sie eines oder mehrere dieser kostenlosen Keyword-Recherche-Tools:

  • Google Adwords Keyword Planner: der Klassiker unter den Tools für eine systematische Keyword-Recherche. Details dazu zum Beispiel in diesem Artikel von t3n.
  • Yoast Google Suggest Expander: Ich bin begeisterte Nutzerin von Yoast. Dieses Tool der holländischen SEO-Helden findet die automatischen Keyword-Erweiterungen, die Google vorschlägt, und sammelt dazu weitere für Sie ein.
  • Ubersuggest und Hypersuggest: Ähnlich wie Yoast Suggest interessante Erweiterung von Google Suggest. Einfach mal ausprobieren!
  • Answer the public: Konzentriert sich auf die Fragen, die Nutzer stellen, und zeigt die verschiedensten Kombinationen und Vergleich zu bestimmten Themen.
  • Google Trends: Damit können Sie den Traffic für bestimmte Keywords über den Zeitverlauf und in verschiedenen Regionen vergleichen.
  • WDF*IDF Analyse Tool: Mit diesem Tool können Sie eine WDF*IDF-Analyse zu Ihren Suchbegriffen machen. Das Tool zeigt, welche Begriffe im Zusammenhang mit dem Keyword innerhalb von Texten vorkommen.
  • Ihre eigene Suchfunktion: Vergessen Sie nicht die Suchfunktion auf Ihrer eigenen Website. Mit Google Analytics finden Sie heraus, mit welchen Begriffen Nutzer auf Ihrer Seite suchen.

Greifen Sie aber auch auf menschliche Kreativität zurück

Die Tools sind klasse, aber auch das menschliche Hirn sollten Sie nicht unterschätzen. Tun Sie folgendes, um eine optimale Keyword-Liste zu erstellen:

  • Geben Sie Aufgabe ins Team, statt zu versuchen, sie allein zu lösen (oder sie einer Einzelperson aufzuhalsen)
  • Schauen Sie sich die Websites Ihrer Konkurrenz an und lassen Sie sich inspirieren
  • Geben Sie der Sache Zeit. Nutzen Sie die Kraft des Unbewussten um mehr und bessere Ideen zu generieren. Das geht am besten, wenn Sie ein paar Mal drüber schlafen – und immer daran denken, sich sofort eine Notiz zu machen, wenn Ihnen etwas Neues einfällt
  • Berufen Sie ein Meeting ein, bei dem die Ideen zusammengetragen werden (klassisches Brainstorming)
  • Testen Sie die Ideen – indem Sie sie googeln. Schauen Sie, welches die ersten Suchergebnisse sind (denn dort wollen Sie ja mit Ihren Webseiten ranken). Dabei werden vermutlich einige kürzere, allgemeinere Keywords wieder von der Liste fliegen. Einfach, weil Sie feststellen, dass Sie mit diesen Suchbegriffen gegen riesige Websites konkurrieren.

Aber das macht nichts. Denn:

3. Systematische Keyword-Recherche bedeutet auch, Begriffe wieder zu streichen

Zum einen müssen Sie sich, wie oben erwähnt, von Begriffen verabschieden, die zu kurz oder zu allgemein sind. Weil Sie mit solchen Begriffen es sehr schwer haben werden (vorsichtig ausgedrückt) sich gegen große Webseiten (Wikipedia, Medien, Konzerne) durchzusetzen.

Zum anderen werden Sie sich aber womöglich auch von einigen Keyword-Ideen trennen müssen, weil sie zu fachspezifisch sind.

Viele von uns benutzen im Beruf Fachbegriffe oder Jargon. Alle Kollegen und Menschen vom Fach wissen sofort, was gemeint ist. Nur unsere Kunden – die wissen es nicht.

Die Kunden sprechen oft eine ganz andere Sprache als die Betreiber von Websites. Und das führt dazu, dass die Kunden die Seite nicht finden.

Diese Art von Betriebsblindheit ist ein weit verbreitetes Problem bei der Auswahl der Keywords für eine Webseite.

Dagegen hilft nur, die ausgewählten Keywords kritisch zu prüfen. Beziehungsweise: prüfen zu lassen. Und zwar von Leuten, die nicht aus der Branche sind. Aber Ihre Kunden sein könnten.

Und dann heißt es: Abschied nehmen von den Keywords, die sich als zu fachspezifisch erwiesen haben. Ein Brainstorming ist nun einmal eine Ideensammlung – und nicht alle Ideen können überleben.

4. Die Suchbegriffe nach Wichtigkeit sortieren

Auch hierbei können die genannten Tools helfen, ebenso wie ein erneuter Blick auf die Webseiten der Konkurrenz. Am Ende brauchen Sie eine Liste, auf der die Keywords ganz oben stehen, die

  • wirklich zu Ihrem Angebot passen und
  • für die Sie realistischerweise so gute Landing-Pages gestalten können, dass Sie es damit auf die erste Suchergebnisseite schaffen.

Diese Liste arbeiten Sie dann ab und erstellen eine Webseite nach der anderen. Wenn Sie dabei Unterstützung möchten, stehe ich Ihnen gern zur Verfügung 😊

Tags: