Ein Videoskript schreiben – in 5 Schritten
Warum Sie ein Videoskript brauchen, wenn Sie mit möglichst wenig Stress ein gutes Video drehen wollen. Und wie Sie in fünf Schritten von der ersten Idee zum fertigen Skript kommen.
Mit einem Videoskript stellen Sie sicher, dass Ihr Video alle Informationen bestmöglich transportiert: Die Abschnitte bauen sinnvoll aufeinander auf, nichts Wichtiges gerät in Vergessenheit, nichts Unwichtiges raubt Ihren Zuschauer:innen Zeit und Nerven.
Ein Videoskript schont auch Ihr eigenes Zeitbudget und Ihre eigenen Nerven! Denn mit einem ordentlichen Drehbuch kommen Sie beim Dreh deutlich schneller voran. Und erzielen ein besseres Ergebnis.
Es gibt viele unterschiedliche Arten von Videoskripts oder Drehbüchern, aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie bestehen aus zwei Komponenten – Inhalt und Regieanweisung.
- Der Inhalt eines Videoskripts sind die Dinge, die gesagt werden sollen, also der Sprecher:innentext.
- Die Regieanweisungen eines Videoskripts umfassen alles, was sonst noch wichtig ist: Wer was wie sagen soll, wann die Kamera wie eingestellt werden und was sonst noch zu sehen sein soll (Grafiken, Bauchbinden, eingespielte Szenen…)
Das fertige Skript kann diese beiden Elemente entweder abwechselnd oder nebeneinander enthalten. Nebeneinander bedeutet: Das Skript ist eine Tabelle mit einer Spalte für die Regieanweisungen und einer Spalte für den Inhalt.
Fünf Schritte zum Videoskript:
- Briefing
- Struktur
- Entwurf
- Redaktion
- Feedback
1. Vor dem Skript steht das Briefing
Wie bei jedem Kreativprojekt! Bevor Sie sich an den Entwurf des Videoskriptes machen, halten Sie zuerst schriftlich fest, was Sinn und Zweck des Projektes ist und definieren Sie die wichtigsten Parameter:
- Was ist das Ziel – warum machen Sie dieses Video?
- An welches Publikum (welche Zielgruppe) richtet sich das Video?
- Was ist das Thema des Videos? Bitte seien Sie hier sehr genau.
- Was sind die wichtigsten Erkenntnisse, die das Video vermitteln soll – was sollen die Zuschauer lernen (Takeaway)?
- Was ist der Call-to-Action – was sollen die Zuschauer machen, nachdem sie das Video angeschaut haben?
- Wie lang soll das Video sein?
- Was darf es kosten (an Geld, aber auch an Zeit)?
- Welche technischen Details sind wichtig, zum Beispiel Format?
Das Briefing erleichtert Ihnen die Texterstellung, den Feedbackprozess, die Zusammenarbeit mit Teammitgliedern und Dienstleistern und die Erfolgskontrolle.
Kurz, der Aufwand lohnt sich.
2. Erstellen Sie eine Struktur
Schreiben Sie zuerst eine formale Struktur ohne Inhalte nieder. Damit bauen Sie sich ein Gerüst für das Videoskript, an dem Sie sich später entlang hangeln können (was die Sache wesentlich vereinfacht).
Die Struktur kann sich noch ändern, wenn Sie inhaltlich einsteigen oder auch im Feedbackprozess. Aber mit der Struktur haben Sie etwas Konkretes auf dem Blatt beziehungsweise auf dem Bildschirm, mit dem Sie weiterarbeiten können.
So könnte die Struktur des Videoskriptes aussehen:
Einleitung
- Vorstellung des Sprechers – des Unternehmens (Elevator Pitch)
- Vorstellung des Themas anhand des wichtigsten Takeaways für den Zuschauer
Hauptteil
- Story (Problem – Konflikt – Lösung anhand eines Beispiels)
- Aspekt 1 des Themas
- Aspekt 2 des Themas
- Etc. (3 – 5 Aspekte)
Schluss
- Zusammenfassung wichtigste Takeaways
- Weiterführende Schritte (zum Beispiel Links)
- Call-to-Action (zum Beispiel kommentieren)
Falls Sie sich entschieden haben, dem Videoskript eine Tabellenstruktur zu geben, kommen die oben genannten Punkte in die linke Spalte (Sie können diese Spalte löschen, wenn alles fertig ist). In der Mitte stehen die Regieanweisungen und in die rechte Spalte schreiben Sie die Inhalte.
3. Schreiben Sie den Entwurf
Zuhören funktioniert anders als lesen. Wir können beim Zuhören nicht so komplexe Informationen aufnehmen wie beim Lesen. Deshalb gilt bei Videoskripten noch mehr als bei jedem anderen Text (wo es auch schon gilt): Machen Sie es Ihrem Publikum einfach!
Schreiben Sie so „mündlich“ wie möglich, das heißt:
- unkomplizierter Satzbau
- lieber kurze Worte statt lange und möglichst keine Fremdworte („echt“ statt „authentisch“)
- pro Satz nur ein Gedanke
Notieren Sie auch gleich alles, was Ihnen zu den Regieanweisungen einfällt.
4. Redigieren Sie Ihr Videoskript
Das geht am schnellsten und am besten, wenn Sie das Skript laut lesen. Denn dann merken Sie sofort, welche Textteile sich gut sprechen lassen, und welche nicht. Ändern Sie die holprigen Textteile, und wenn Sie einmal durch sind, fangen Sie von vorn an.
Bei diesem Prozess werden Ihnen vermutlich auch noch weitere Regieanweisungen für Ihr Videoskript einfallen, zum Beispiel Betonungen.
5. Holen Sie sich Feedback
Am besten von Menschen, die sich mit dem Thema einigermaßen auskennen, aber nicht an der Erstellung des Skriptes beteiligt waren. Kolleg:innen eignen sich perfekt.
Idealerweise holen Sie sich Ihr Feedback persönlich: Setzen Sie sich zusammen, geben Sie Ihren Feedbackgeber:innen das Briefing (s. Punkt 1) und den Entwurf des Videoskriptes.
Lassen Sie sie das Skript lesen und bitten Sie sie, dabei folgende Fragen im Hinterkopf zu haben:
- Ist die Botschaft klar?
- Ergibt der Aufbau der Inhalte einen Sinn?
- Erreicht das Skript sein Ziel?
- Gibt es Worte, die du ändern würdest?
- Fehlen Informationen oder ist etwas überflüssig?
Lassen Sie Ihre Feedbackgeber:innen den Text direkt kommentieren und machen Sie sich Notizen.
Ein wichtige Feedbackregel lautet: Wenn der Leser ein Problem hat, dann ist da tatsächlich ein Problem – und es ist Ihre Aufgabe als Autor:in, das Problem zu beseitigen. Es hat keinen Sinn zu versuchen, Feedbackgeber:innen davon zu überzeugen, dass der Text des Videoskriptes so okay ist.
Haken Sie stattdessen genauer nach. Fragen Sie zum Beispiel:
- Was ist es, was dich stört – die Wortwahl? Der Satzbau? Die Abfolge der Argumente?
- Was ist die Wirkung auf dich – wirkt die Textstelle zu umgangssprachlich oder im Gegenteil zu abgehoben?
- Wie würdest du es finden, wenn ich es folgendermaßen formulieren würde: …?
Auch die Sprecherin, den Sprecher sollten Sie den überarbeiteten Text des Videoskriptes lesen lassen – und dabei sehr gut zuhören. Geben Sie ihm oder ihr Feedback, zum Beispiel zu Tempo und Betonung. Aber holen Sie auch noch einmal Feedback ein: Fragen Sie den Sprecher, die Sprecherin, ob für ihn oder sie der Text so stimmig ist.
Unterstützung gewünscht?
Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg beim Schreiben Ihres Videoskriptes. Wenn Sie dabei gern Unterstützung hätten – rufen Sie mich einfach an 😊
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