Die besten Corporate Influencer finden, aufbauen und unterstützen
Corporate Influencer lieben ihre Arbeit. Und das zeigen sie in den sozialen Netzwerken. Ein Traum für die Kommunikation. Doch engagierte Beschäftigte sind nicht automatisch Corporate Influencer. Um den Weg dorthin geht es in diesem Blogpost.
Voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten
- Was ist ein Corporate Influencer?
- Wie baue ich Mitarbeitende zu Corporate Influencern auf?
- Entwickeln Sie Ihr individuelles Corporate-Influencer-Programm
- Die richtige Plattform für Ihre Markenbotschafter:innen
- So wählen Sie die passenden Mitarbeiter:innen aus
- Überzeugen Sie mit den Vorteilen des Programms
- Unterstützen Sie Ihre Corporate Influencer
- Suchen Sie sich selbst Unterstützung
Was ist ein Corporate Influencer?
Corporate Influencer (CI) sind Markenbotschafter:innen des Unternehmens, für das sie arbeiten. Sie verkörpern und verbreiten die Werte des Arbeitgebers und werben so für diesen. In der Regel tun sie dies über die eigenen Kanäle in den sozialen Netzwerken. Im Gegensatz zu rein privaten Posts, die (unbewusst) auch für den Arbeitgeber werben können, folgen Posts von Corporate Influencern häufig speziellen Vorgaben.
Immer mehr Unternehmen setzen auf Corporate Influencer. Kein Wunder, denn „niemand vertritt ein Unternehmen besser als die Mitarbeiter:innen“, wie Klaus Eck schreibt, einer der führenden CI-Experten in Deutschland.
Wichtig: Ein Corporate Influencer ist nicht das Gleiche wie ein Speaker. Speaker geben unter anderem Experten-Interviews und halten Vorträge, zum Beispiel auf Konferenzen. Sie können, müssen aber nicht in den sozialen Netzwerken aktiv sein. CIs hingegen geben meistens keine Interviews und halten auch keine Vorträge.
Wie baue ich Mitarbeitende zu Corporate Influencern auf?
Mitarbeitende werden nicht von heute auf morgen zu Markenbotschafter:innen. Wenn Sie diese Möglichkeit der Kommunikation in Ihrem Unternehmen nutzen möchten, sollten Sie das Ganze strukturiert angehen und ein individuelles CI-Programm aufsetzen. Es unterstützt die ausgewählten Markenbotschafter:innen und sorgt dafür, dass sich ihre Beiträge in die Unternehmenskommunikation einfügen.
Entwickeln Sie Ihr individuelles Corporate-Influencer-Programm
Bevor Sie Mitarbeitende als Influencer für Ihr Unternehmen nutzen, sollten Sie sich darüber klar sein, was Sie damit erreichen möchten und wie sich das Werkzeug in Ihre Kommunikation einfügen soll. Dafür sollten Sie sich zunächst die folgende Frage beantworten:
Welche Botschaft und welche Unternehmenswerte sollen die Corporate Influencer verbreiten?
Die Antwort auf diese Frage stellt die Basis Ihres CI-Programms dar. Alle Aktivitäten richten sich danach aus und zielen darauf ein.
Überlegen Sie sich, was Ihnen in der Kommunikation wichtig ist und wie Sie Ihre Corporate Influencer unterstützen können. Erstellen Sie ein Regelwerk, an dem sich Ihre Markenbotschafter:innen orientieren können. Dieses kann zum Beispiel enthalten:
- Eine Vorgabe, wie viel Arbeitszeit pro Woche für Corporate Influencing genutzt werden soll (für das Schreiben eigener Posts sowie das Teilen und Kommentieren von Inhalten anderer)
- Die Kanäle, die genutzt werden sollen
- Die Anzahl der Beiträge, die gepostet werden sollte (als Richtwerte gelten für LinkedIn zum Beispiel ein bis drei Beiträge pro Woche, für TikTok ein bis zwei Beiträge pro Tag)
- Eine Liste mit wichtigen Begriffen und Personen, die genannt werden können oder müssen (CI-Posts müssen zum Beispiel nicht direkt als Werbung gekennzeichnet werden, aber es muss klar erkennbar sein, dass die Person für das Unternehmen arbeitet)
- Ein Kalender mit wichtigen Unternehmensereignissen, die als Anlass für einen Post dienen können
- Vorgaben für das Design der Posts (Template) und eventuell Bilder, angelehnt an das Corporate Design
- Einen Bonus, wenn über Posts neue Leads generiert werden
Wichtig ist: Finden Sie die für Ihr Unternehmen passende Mischung aus Vorgaben und Freiheiten. Sie sollten gerade so viel vorgeben, dass sich die Posts gut in Ihre Kommunikation einfügen. Und so wenig, dass Ihre Mitarbeiter:innen sich noch kreativ austoben und sie selbst sein können.
Die richtige Plattform für Ihre Markenbotschafter:innen
Von Facebook über LinkedIn bis zu TikTok: Soziale Netzwerke gibt es mittlerweile etliche. Klar ist: Ein Corporate Influencer kann nicht alle Kanäle gleichzeitig bespielen. Und das soll er oder sie auch gar nicht. Denn der richtige Kanal hängt von Ihrer Botschaft und der zu erreichenden Zielgruppe ab – und von Ihrem Corporate Influencer.
Jemand, der nicht gerne Videos dreht, wird auf TikTok nicht erfolgreich sein. Und jemand, der sich mit der Sprache auf LinkedIn nicht identifiziert, wird sich dort unwohl fühlen.
Bezüglich Ihrer Botschaft und der Zielgruppe bietet sich für das Employer Branding beispielsweise an:
Zielgruppe | Kanal |
IT-Fachkräfte | Reddit und LinkedIn |
Azubis und Studierende | TikTok und Instagram |
Fachkräfte für die Produktion oder das Handwerk | |
Marketing-Expert:innen | LinkedIn (und eventuell Xing) |
So wählen Sie die passenden Mitarbeiter:innen aus
Als Corporate Influencer eignen sich vor allem Mitarbeiter:innen, die voll hinter dem Unternehmen stehen. Es sind Menschen, die mit ihrer Arbeit und dem Arbeitgeber sehr zufrieden sind und die Unternehmenskultur mögen. Diese Menschen vermitteln Ihre Botschaft glaubhaft, weil sie sie jeden Tag leben.
Ob Sie nur einen oder mehrere Markenbotschafter:innen einsetzen, ist Ihnen überlassen. Prinzipiell bietet es sich jedoch an, mehrere Angestellte auszuwählen. Wichtig dabei ist, dass diese eine heterogene Gruppe bilden. So erreicht eine Führungskraft auf LinkedIn beispielsweise andere Zielgruppen als eine Auszubildende auf TikTok oder der Familienvater auf Facebook.
Schauen Sie sich bei der Auswahl außerdem an, wie aktiv Ihre Mitarbeiter:innen schon in den sozialen Netzwerken sind. Gibt es jemanden, der auf Instagram mehrere hundert Follower hat oder auf LinkedIn viel kommentiert und teilt? Nutzen Sie diese Reichweite für Ihr Unternehmen.
Überzeugen Sie mit den Vorteilen des Programms
Prinzipiell eignet sich jede:r Mitarbeiter:in als Corporate Influencer. Das heißt aber noch lange nicht, dass alle ein:e Markenbotschafter:in werden möchten. Die individuelle Motivation entscheidet maßgeblich darüber, ob jemand als CI Erfolg hat oder nicht.
Wenn ein:e Mitarbeiter:in zögert, Teil des Corporate-Influencer-Programms zu werden, können Sie sie eventuell mit den Vorteilen überzeugen. Markenbotschafter:innen
- haben einen höheren Stellenwert im Unternehmen,
- verbessern ihre Karrierechancen,
- können sich in den sozialen Netzwerken selbst verwirklichen,
- können bei Erfolg Boni erhalten.
Zeigen Sie Ihren Kandidat:innen klar die Vorteile und Bedingungen des Programms auf. Leisten Sie Überzeugungsarbeit, aber übertreiben Sie es nicht. Wer gezwungen wird – oder das Gefühl hat, gezwungen worden zu sein –, wird kein guter Corporate Influencer werden.
Unterstützen Sie Ihre Corporate Influencer
Damit Ihr CI-Programm langfristig erfolgreich ist, ist es wichtig, dass Sie Ihre Markenbotschafter:innen kontinuierlich begleiten und unterstützen.
Das Regelwerk, das Sie erstellt haben, ist ein wichtiger Teil dieser Unterstützung. Es nimmt die Angst, etwas falsch zu machen, und bietet auch Ihnen die Möglichkeit, immer wieder nachschauen zu können, wie Sie Ihr Programm ausgestaltet haben.
Zusätzlich sollten Sie weitere Punkte anbieten:
- Briefen Sie Ihre Corporate Influencer zu Beginn ausführlich und schulen Sie sie regelmäßig, um die ständigen Änderungen in der schnelllebigen Social-Media-Welt weiterzugeben.
- Helfen Sie Ihren Mitarbeiter:innen dabei, ein passendes Profil zu erstellen. Organisieren Sie hierfür gegebenenfalls ein Fotoshooting.
- Unterstützen Sie bei der Erstellung des ersten Posts. Und auch bei allen weiteren, wenn es gewünscht ist.
- Klären Sie individuell, ob die CIs ihre Beiträge selbst verfassen oder Sie den Input in die richtigen Worte bringen.
- Legen Sie fest, an wen sich die Markenbotschafter:innen bei Fragen wenden können.
- Informieren Sie gegebenenfalls die Führungskräfte über die neuen Aufgaben ihres Teammitglieds und beziehen Sie sie ein.
- Motivieren und loben Sie Ihre Corporate Influencer regelmäßig.
- Ziehen Sie die Markenbotschafter:innen bei Events, auf dem Blog oder bei Bewerbungsgesprächen mit ein. CIs können sowohl nach außen als auch nach innen wirken.
- Informieren Sie regelmäßig über anstehende Unternehmensveranstaltungen und aktuelle Branchenthemen, um Aufhänger-Themen für Posts zu bieten.
- Pflegen Sie einen Redaktionskalender oder eine Content-Plattform (inklusive Bilddatenbank) mit möglichen Themen und Inhalten für die kommenden Monate. Hierbei kann Ihnen zum Beispiel ein Employee Advocacy Tool helfen.
Suchen Sie sich selbst Unterstützung
Corporate Influencer auszuwählen und aufzubauen, braucht Zeit. Doch es lohnt sich. Zufriedene Mitarbeiter:innen sind die besten Markenbotschafter:innen, die sich ein Unternehmen vorstellen kann. Sie sind authentisch, echt und nah am Geschehen – und das ist schließlich das, was wir uns alle wünschen.
Ihnen fehlen die Ideen für passende Post-Inhalte oder -Anlässe? Sie brauchen jemanden, der die Meinung Ihres CEOs in die richtigen Worte bringt? Oder Sie möchten eine Schreib-Schulung für Ihre CIs veranstalten? Kontaktieren Sie mich gerne 😊
Tags:
Related Posts
- Bilder im Kopf: Wirkung kleiner Wörter – nicht – unterschätzen!? ( 30. April 2024 )
- PR-Outreach per Telefon: Warum Sie Journalisten anrufen sollten ( 9. Januar 2024 )
- Wie wir generative KI nutzen ( 30. Juni 2023 )
- PR-Freelancer: Auf gute Zusammenarbeit! ( 30. April 2023 )
- Hallo Leads! Wie Sie ein Whitepaper erstellen, das neugierig macht ( 14. Oktober 2022 )
- Aber bitte mit Mehrwert! Wie Sie Blogbeiträge schreiben, die Ihren Corporate Blog voranbringen ( 25. Mai 2022 )
- Wie Sie eine überzeugende Case Study schreiben (und den Prozess managen) ( 24. Januar 2022 )
- PR messen: So berechnen Sie den Erfolg Ihrer Presse-Kampagne ( 23. Dezember 2021 )
- Fachartikel schreiben: 5 Profi-Regeln ( 27. August 2021 )
- Interview Main-Post: Ich wurde zum „Gendern in der Unternehmenskommunikation“ interviewt ( 28. Mai 2021 )
Neueste Beiträge
- Bilder im Kopf: Wirkung kleiner Wörter – nicht – unterschätzen!? 30. April 2024
- PR-Outreach per Telefon: Warum Sie Journalisten anrufen sollten 9. Januar 2024
- Wie wir generative KI nutzen 30. Juni 2023
- PR-Freelancer: Auf gute Zusammenarbeit! 30. April 2023
- Die besten Corporate Influencer finden, aufbauen und unterstützen 28. November 2022
- Hallo Leads! Wie Sie ein Whitepaper erstellen, das neugierig macht 14. Oktober 2022
- Aber bitte mit Mehrwert! Wie Sie Blogbeiträge schreiben, die Ihren Corporate Blog voranbringen 25. Mai 2022
Kategorien
Blogroll
Archive
- April 2024
- Januar 2024
- Juni 2023
- April 2023
- November 2022
- Oktober 2022
- Mai 2022
- Januar 2022
- Dezember 2021
- August 2021
- Mai 2021
- April 2021
- Januar 2021
- Dezember 2020
- November 2020
- Juni 2020
- Mai 2020
- April 2020
- März 2020
- Februar 2020
- Dezember 2019
- Oktober 2019
- August 2019
- Mai 2019
- März 2019
- Februar 2019
- Januar 2019
- November 2018
- Oktober 2018
- September 2018
- August 2018
- Juli 2018
- Juni 2018
- Mai 2018
- April 2018
- Februar 2018
- Januar 2018
- November 2017
- Oktober 2017
- September 2017
- Juli 2017
- April 2017
- März 2017
- Februar 2017
- Januar 2017
- November 2016
- Oktober 2016
- September 2016
- August 2016
- Juli 2016
- April 2016
- März 2016
- Februar 2016
- Januar 2016
- Dezember 2015
- November 2015